Dünger und Biogas: Deine Biogasanlage erzeugt aus dem Gärrest wertvolle Pflanzennahrung
Du besitzt einen Garten, vielleicht auch Pflanzen in der Wohnung? Dann versorgst Du Deine Gewächse wahrscheinlich regelmäßig mit Dünger. Das kostet einerseits eine Menge Geld, und andererseits ist nicht jedes Düngemittel ökologisch unbedenklich. Stellst Du den Dünger aber selbst her, weißt Du genau, woher er kommt und was Du den Pflanzen zuführst. Mit einer Mini-Biogasanlage geht das ganz einfach – und Du profitierst gleich doppelt.
Der Gedanke ist naheliegend, doch gar nicht so einfach umzusetzen: Statt Biomüll in die Biotonne zu werfen (oder gar in den Restmüll), könnte man ihn doch den eigenen Pflanzen zugutekommen lassen. Die Idee ist hervorragend, aber sie hat einen Haken. Der Markt ist voll von Angeboten, die das ermöglichen sollen. Aber richtig überzeugend ist keines davon.
Fast alle entsprechenden Systeme nutzen Kompostierung, also die Jahrtausende alte Methode, zu dem beizutragen, was man heute Kreislaufwirtschaft nennt. Der klassische Komposthaufen im Garten ist nicht umsonst ein uralter Dauerbrenner, er hat aber den Nachteil, dass die Umwandlung des organischen Abfalls in Humus ausgesprochen lange dauert.
Um den Vorgang zu beschleunigen, sind einige Technologien verfügbar, die man sogar in der Wohnung einsetzen kann. Ein informativer Testbericht auf spiegel.de untersucht die Wirkweisen und die Nützlichkeit von Wurmkisten, Bokashi-Eimern und Elektro-Kompostern. Euphorie entsteht hier eher nicht.
Gärreste werden zu Dünger: Wie Biogasanlagen nicht nur Biogas erzeugen – sondern auch alles, was Deine Pflanzen brauchen
Ein völlig anderer Zugang ist jener, das Düngemittel als Nebenprodukt der Biogas-Produktion zu gewinnen. Große Biogasanlagen machen das schon lange im industriellen Ausmaß, doch wer einen Garten oder Hof besitzt, kann das genauso tun.
Mini-Biogasanlagen für den Garten wie HomeBiogas sind eine praktische Möglichkeit, biologische „Rohstoffe“ wie Küchenabfälle und anderes organisches Material wie etwa auch die Exkremente von Haus- und Nutztieren in erneuerbare Energie umzuwandeln. Dabei zersetzen Mikroorganismen unter Ausschluss von Sauerstoff das Substrat und wandeln es in Biogas um, das man wiederum direkt zum Kochen verwenden kann. Im Unterschied zur Kompostierung handelt es sich hier um Gärung, also eine Fermentation unter Luftabschluss.
Der anaerobe Vorgang hat aber noch etwas zur Folge. Die Rückstände der Gärung – die Gärreste – sind ein ausgezeichneter Dünger. Er ist ausgesprochen reich an Nährstoffen und wird daher im industriellen Maßstab als Wirtschaftsdünger, als so genannte „Biogasgülle“ eingesetzt. Alleine in Deutschland entstehen an solchen Gärrückständen rund 82 Millionen Tonnen pro Jahr, die zu einem großen Teil als landwirtschaftlicher Dünger verwendet werden.
Auch in den Mini-Biogasanlagen für Privathaushalte sammeln sich beachtliche Mengen an. Aus fünf bis sechs Litern organischen Abfällen und Reststoffen entstehen durch die anaerobe Vergärung bis zu acht Liter Flüssigdünger pro Tag!
Wie funktioniert eine Biogasanlage? Wie macht sie aus den Substraten Dünger? Und wie ist dessen Zusammensetzung?
In der Biogasanlage machen sich die Mikroorganismen vor allem über die Kohlenhydrate, die Proteine und Fette in den Bioabfällen her. Das entstehende Biogas besteht hauptsächlich aus Methan und Kohlenstoffdioxid. Das Methan, prinzipiell ein starkes Treibhausgas, wird durch Verbrennung an der Emission gehindert und kann der Atmosphäre damit nicht mehr schaden. Biogas ist co₂-neutral, es enthält also nur so viel Kohlenstoffdioxid wie die organischen Substrate zuvor aufgenommen hatten.
Zurück bleiben die Gärreste, und die haben es buchstäblich in sich. Sie enthalten große Mengen an Stickstoff, Phosphor, Kalium und Schwefel sowie Spurenelemente. Sind die Gärreste nicht kontaminiert oder belastet, bilden sie ein hochwertiges organisches Düngemittel.
Das sind die wichtigsten Bestandteile des Gärrestes
· Stickstoff ist an mehreren Stoffwechselprozessen von Pflanzen beteiligt. Grundsätzlich sorgt er also für Wachstum vor allem der Blätter und der Triebe. Außerdem fördert das Elemernt die Bildung von Chlorophyll, was zu einem intensiveren Grün der Blätter führt. Ein Stickstoffmangel macht sich in weniger Wachstum bemerkbar, und es besteht die Möglichkeit verfärbter und blasser Blätter.
· Phosphor ist als Nährstoff wichtig für die Ausbildung der Blüten und Früchte, und außerdem sorgt er generell für ein starkes pflanzliches Immunsystem. Einen Phosphormangel erkennst Du zum Beispiel an Wachstumsstörungen oder an geringer Frosttoleranz.
· Kalium macht die Pflanze resistent gegen Schädlinge, Frost und Hitze. Es verbessert den Wasserhaushalt und lässt sogar die Früchte stärker duften. Pflanzen mit Kaliummangel sind dementsprechend anfälliger gegen Krankheiten und entwickeln zum Beispiel schwache Stängel und braun verfärbte Blattränder.
· Schwefel ist eine Komponente von Enzymen und Aminosäuren, daher ist seine Anwesenheit entscheidend für den Eiweiß-Stoffwechsel und die Bildung von Aromastoffen und Geschmacksstoffen. Außerdem verbessert er die Verwertung von Stickstoff. Die pflanzlichen Mangelsymptome sind ähnlich wie bei Stickstoffmangel, das Wachstum ist aber noch schwerer gestört.
· Spurenelemente kommen – wie der Name verrät – nur in geringen Mengen vor, sind aber dennoch essenziell für Pflanzen. Dazu gehören etwa Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Molybdän und Bor.
Die beste Art der Ausbringung
In welchen Mengen und welchem Verhältnis zueinander all diese Stoffe in Deinem selbstgemachten organischen Dünger enthalten sind, hängt ein wenig davon ab, mit welcher Biomasse Du den Fermenter „fütterst“, das kann also leicht variieren. Entstehen werden sie im Gärrest jedenfalls.
Der Flüssigdünger, der in Biogasanlagen wie HomeBiogas durch Vergärung entsteht, ist ziemlich konzentriert. Du solltest ihn auf jeden Fall im Verhältnis 1:1 mit Wasser mischen. Besonders effektiv ist die Ausbringung am frühen Morgen oder am Abend, da zu diesen zeiten die wenigsten Nährstoffe verloren gehen. Eine besonders gute Wirkung erzielst Du, wenn Du Deinen Dünger mit Kompost kombinierst.
Fazit: Das sind die Vorteile einer Biogasanlage
Dein aus Bioabfall selbstgebrauter Naturdünger enthält alle Bausteine, die für ein gesundes Pflanzenwachstum und einen natürlichen Nährstoffkreislauf notwendig sind. Gemeinsam steigern die enthaltenen Nährstoffe die Fruchtbarkeit des Bodens. Gleichzeitig verbessert die organische Gülle die Bodenstruktur und erleichtert damit zum Beispiel den Wurzeln den Zugang zu Wasser.
· Zugleich fördert das Düngemittel die mikrobielle Aktivität im Boden. Bakterien und Pilze profitieren von der Ausbringung, und sie wachsen vielfältiger als mit chemischen Düngemitteln.
· Die organische Gülle aus Biogasanlagen ersetzt chemische Düngemittel. Das bedeutet Geldersparnis und ist in jedem Fall nachhaltiger. Außerdem weißt Du immer genau, welche Bioabfälle als nachwachsende Rohstoffe gedient haben.
· Last but not least verbessern die organischen Stoffe in der Biogasgülle die Wasserrückhaltung: Ähnlich wie ein Schwamm speichern sie Wasser und helfen damit den Pflanzen, trockenere Perioden zu überstehen.
Falls du jetzt überlegst, Dir eine solche Anlage zuzulegen: In Deutschland wird HomeBiogas exklusiv von renergize UG in Dortmund vertrieben. Du hast Fragen zur Technologie, zur Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage oder zu Details der Umweltbilanz? Wir freuen uns über Dein Interesse und auf Deine Fragen. 😁